Samstag, 7. Juli 2018

Tag 12 - 27/06/2018: Die Schwarzmeerküste

An Tag 12 ging es dann zu unserem letztem Etappenabschnitt, nach Batumi am schwarzen Meer.

Ich war an dem Morgen bereits vor sechs wach, so dass ich beschloss, noch einmal in den Ort zu gehen, um die Atmosphäre am frühen Morgen, die aufgehende Sonne und einfach die Landschaft zu genießen.

Es war herrlich, die Stille des Ortes zu erleben, kaum jemand auf den Straßen, ein paar Einheimische, einzelne Kühe,  einige Taxifahrer, eine Handvoll Touristen, die abreisten. Das war's. So angenehm.

Gegen neun hieß es dann Abschied zu nehmen und wir fuhren die Straße Richtung Zugdii wieder hinunter.
Da ich den ersten Abschnitt auf der Bergseite saß, hatte ich jetzt nicht DIE Aussicht, aber als wir den Enguri Stausee erreichten, wechselte die Seite und ich konnte noch einmal diese traumhafte Berglandschaft genießen.

Nach gut drei Stunden erreichten wir Zugdidi für die Mittagspause, wo es für mich das Gewöhnliche gab.
Der zweite Abschnitt bis Batumi führte uns dann durch z.T. sehr piktureske, wenn jetzt natürlich auch flache, Orte und Landschaften mit oftmals entzückenden Häusern und Gärten.

In Poti fuhren wir am Hafen vorbei, wo ich als ehemalige Reedereimitarbeiterin Container Spotting betrieb (um am Abend meinem alten Chef auch eine bildliche Erinnerung zu schicken von einem Container seines Arbeitgebers (ist inzwischen Pflicht zwischen uns)) und Mitreisende mit Anekdoten aus der Schifffahrt nervte.

Am späten Nachmittag erreichten wir dann Batumi, bzw. zuerst ging es in den botanischen Garten etwas außerhalb - so neun Kilometer nördlich, wo wir eine gut einstündige Führung erhielten.

1912 von einem russischen Botaniker gegründet erstreckt er sich auf einer Landzunge über mehrere Hangebenen und gliedert sich auf rd. 120 Hektar in mehrere geographische und landschaftliche Zoneb mit rd 5000 Pflanzenarten und -sorten.
Ich bin jetzt nicht so ein Pflanzenfreund und -kenner, kann gerade mal so die Hauptbaumarten Europas auseinanderhalten und die meisten Gärten finde ich eher unspannend, aber der hier, mit Fokus auf Bäume, (wobei es auch sehr viele Rosen gibt) zumindest haben wir wesentlich die gesehen, war interessant, wenn die Zeit auch viel zu kurz war. Wenn man solche Gärten mag, kann man sicherlich auch einen ganzen Tag hier verbringen! 

Anschließend ging es endlich ins Hotel.
Da kein Abendessen inkludiert war, verabredeten sich einige, um in ein Restaurant zu gehen, ich blieb allerdings für mich und zog es vor, an die Promenade/den Strand zu gehen, den Sonnenuntergang zu erleben und mich dann noch etwas einfach treiben zu lassen.

Der Strand selbst ist nun auch nicht so toll mit seinen Steinen und Kieseln und ich ruinierte mir die Absätze meiner Schuhe,  wenn das Wasser aber ganz klar und zumindest an dem Abend gut temperiert war.

Auch die recht neu umgestaltete Promenade ist nicht meine Welt, dafür muss ich nicht nach Georgien fliegen, aber das Treiben zu beobachten, war schon spannend, nur wenj ich am Ende des Abends russische Männer am liebsten auf den Mond geschickt hätte, da sie offenbar glauben, dass auch heute noch dumme Machosprüche eine Frau schwach werden lassen, eine russische vielleicht, aber sorry, mich nicht... 

Der Sonnenuntergang, den ich mit zwei Kugeln ganz tollem Eiscreme von einem Cafe an der Promenade genoss (mein Abendessen statt die sonstige georgische Küche), die mit 3 GEL pro Kugel (über 1 EUR) schon fast deutsches Eisdielenpreisniveau in einer Kleinstadt hatten, entschädigte dafür. So einen prallen, knalligen habe ich lange nicht mehr erlebt. Es war so funkelnd und strahlend, wie die Sonne erst in ihrem Orange strahlend, dann zu Pink wurde um schließlich feuerrot innerhalb weniger Minuten im Schwarzen Meer zu versinken.

Ich bin dann noch ein Stück weiter die Promenade gelaufen, hab mir die Protzhotels angesehen, war fasziniert vom Turm des georgischen Alphabets, den ein spiralförmiges Laufband umschließt, in dem die 33 Buchstaben des georgischen Schriftbildes durchlaufen. Ich konnte das minutenlang beobachten.
Ich passierte ein paar schön angelegte und bei Dunkelheit beleuchtete Springbrunnen, die mich wieder einige Minuten stehen ließen, um dann um durch einen Teil der  kleinen Altstadt zurück zu laufen. 
Insgesamt wusste ich noch nicht, was ich von Batumi halten sollte, denn dieses Schickimicki Getue an der Promenade ist nicht meine Welt, aber die Gebäude in der Altstadt waren schon schön anzusehen gewesen und ich war gespannt, was es morgen noch zu entdecken gab....

Am frühen Morgen in Mestia






Endlich nicht in den Wolken - die eine Spitze des Ushba





Stausee



Friedhof







Schwarzes Meer
Blick vom botanischen Garten

 Blick vom botanischen Garten auf Batumis Skyline

Im botanischen Garten













Wenn der Reiseleiter etwas gelangweilt ist.... 😉



Altes Glashaus








Am Strand bei Sonnenuntergang











Turm des georgischen Alphabets


Wunderschöne Springbrunnen bei Nacht