Mit dem Bus ging es ein Stück entlang des Flusses, dann überquerten wir per Pedes eine Hängebrücke über den Fluss, gingen einen steinigen Weg mit vielen kleinen losen Stein hoch und wusch, keine 100 Meter gefühlt weiter traf mein rechtes Knie den Boden. Autsch. Schmerzen, und von den Herren direkt vor und hinter mir meinte keiner, er müsste helfen. Warum auch? Ich war sauer.
Ich biss aber die Zähne zusammen, versuchte die Landschaft um mich herum zu genießen wie den recht reißenden Fluss, der uns ein gutes Stück begleitete und es war mir egal, dass der große Teil der Gruppe mit weitem Vorsprung vor vier von uns unterwegs war - bis wir dann an einen sehr felsigen Abschnitt kamen.
Ich dachte mir, das kann nicht richtig sein, da aber unser Busfahrer, der mit uns unterwegs war, da rüberkraxelte, musste das der richtige Weg sein - um, als ich mittendrin war, einen recht flachen Weg etwas abseits zu sehen, den wir vier nicht hatten sehen können, denn wie gesagt, von den anderen sieben hatte nicht EINER gewartet.
Da wurde ich richtig wütend, mir kamen die Tränen, denn ich wusste manchmal nicht vor und zurück.
Doch ich atmete tief ein, eine Panik war das letzte, was ich haben wollte und schaffte es endlich daraus.
Ich verzichtete dann, zur Gruppe komplett aufzuschließen, die sich direkt am Gletscherfuß niedergelassen. Ich wollte die nicht sehen - keinen von denen.
Ich ließ mich auf einem Felsen etwas abseits nieder, von wo ich auch einen recht schönen Ausblick auf den Gletscher hatte.
Mein Knie und der inzwischen blau gewordene Unterschenkel, der auch einiges abbekommen hatte, brannten, ich hatte leider nichts zum Kühlen außer Wasser dabei. Das und ein paar Minuten Ruhe mussten reichen.
Der Gletscher war jetzt auch nicht sonderlich spektakulär, wenn ich da an die am Matterhorn und am Jungfrauhoch denke, das ist für mich beeindruckend.
Der Rückweg etwas später war immer noch schmerzvoll, ich ließ es langsam angehen, immerhin kannte ich die Strecke und wußte, worauf ich mich einstellen musste, doch irgendwann waren wir wieder am Bus, der uns ins Hotel zurück brachte.
Ich blieb die nächsten zwei Stunden auf dem Zimmer und kurierte mein Knie aus, soweit das möglich war.
Am Nachmittag stand nämlich noch eine Fahrt mit der Seilbahn hoch ins Skiresort Hatsvali bis auf den Zuruldi Grat an, die ich unbedingt mitmachen wollte, was ich auch trotz Schmerzen, denn wegen eines anderen Medikaments konnte ich kein Schmerzmittel nehmen, tat. Da ich nicht viel laufen musste, war's okay.
Und ich war so froh, denn nachdem wir die zwei Fahrten mit Sessellifts, eine sogar brandneu, gemacht hatten, hatten wir auf 2340m Höhe einen traumhaften Blick über die Gebirgsketten um uns herum.
Leider fing es dann an zu regnen und wir machten uns wieder auf den Weg zurück ins Tal und mit einem kleinen Umweg durchs Ortszentrum zurück ins Hotel.
Der Abend wurde noch sehr unterhaltsam, denn Giorgi holte die Gitarre wieder heraus, es gab einige Gesangseinlagen, nicht nur von ihm, sondern sogar von ihm und einer anderen Reiseleiterin, die ebenfalls mit einer deutschen Gruppe unterwegs war, im Duett.
Total schön. Ich hätte Giorgi, der damit echt noch einmal andere unerwartete Facetten ans Tageslicht brachte, die einen noch mehr ins Schwärmen brachten, und/oder den beiden noch viel länger zuhören können.
Giorgi und ein Teil seines Fanclubs 😉 |
Was für ein Ausblick! |
Die Sitze der Seilbahn waren ein bisschen nass.... |
Es steht eine Kuh auf dem Flur..... |