Samstag, 7. Juli 2018

Tag 15 - 30/06/2018: Heimreise

Ich schlief recht schnell ein, allerdings war mein Zimmer auf einer Empore direkt an der Lobby und so wachte ich regelmäßig auf, wenn Leute sich in der Nacht in der unterhielten.
Gegen ungefähr Viertel vor drei dachte ich dann, ich dreh durch, denn es war mir, als ob ich Giorgis Stimme hören würde. Kann doch nicht sein, ich halluziniere oder so. Soweit war es schon mit mir....

Zumindest war ich dann eines: wach.
Ich stand auf, schaute aus dem Fenster, den abnehmenden Mond betrachtend. Meine Fotos wurden nichts, also dachte ich mir, ich zieh mir was über und gehe noch auf die Dachterrasse. 
Gesagt, getan, taperte barfuss die Treppe hinunter und wer hockte vorm Hotel mit seinem Lieblingsspielzeug in der Hand? Giorgi, der die neue Gruppe vom Flughafen abgeholt hatte. Ich hatte also doch noch nicht völlig den Verstand seinetwegen verloren...

Ich erwähnte dann, dass ich auf die Dachterrasse wollte und ob er, statt auf der Straße zu warten dort mit hin mag, was er tat.

Somit war das Ende am Vortag doch noch nicht das ultimative gewesen.
Es war so zauberhaft, ihn für einige Minuten noch nur für mich zu haben.
Ich weiß nicht, ob er sich verpflichtet gefühlt hat o.ä., am Ende war ich Teil seines Jobs oder wirklich Lust dazu hatte mitzukommen, immerhin war es mitten in der Nacht, er nur da, um seinen Job zu machen, aber ich hätte in diesem Moment gerne die Welt, die Zeit angehalten, das Raum-Zeit-Kontinuum durchbrochen.... Total albern, ich weiß, und ja, der Engländer würde sagen "I'd developed a crush on him und ich verhielt mich deswegen völlig absurd, aber das war es nicht, zumindest nicht nur.

Zum ersten Mal seit Monaten mit einem absoluten Albtraumjob, einer komplizierten On Off Sache in Liebesdingen, gesundheitlichen Problemen und auch gefühlt sonst nur Chaos in meinem Leben fühlte ich mich einfach wohl und war glücklich und ich hatte Angst, dass wenn ich wieder daheim bin, dass dieses Gefühl weg ist (was es nicht ist und dafür bin ich diesem Urlaub, diesem Menschen, aber auch mir selbst dankbar, dass ich es zugelassen habe und langsam zu mir finde).

Leider verging die Zeit dann doch und als eine Mitreisende auf der Terrasse auftauchte, war der so kostbare Moment just verloren.

Wir fuhren dann wieder in die Lobby, wo die fünf Abreisenden nach und nach auftauchten. Keiner stellte Fragen, was ich dort machte. Noch einmal verabschiedete ich die sechs und weg waren sie..

Die Heimreise am nächsten Morgen war dann für meinen Geschmack viel zu lange und es gab immer wieder Momente, die wieder bewiesen, dass ich einfach zu nah am Wasser gebaut habe, sei es, als die Flugroutenkarte anzeigte, dass wir gerade über Zestafoni fliegen würden, als ich mein vegetarisches Essen öffnete und auf dem Omelette eine riesengroße Peperoni lag....
In Istanbul konnte ich dann wenigstens noch etwas Zeit mit Catrin, die mir von allen Mitreisenden am meisten ans Herz gewachsen war, und ihrem Partner verbringen, doch auch irgendwann musste ich auch tschüss zu den beiden sagen, denn es wurde Zeit für meinen Flug nach Hamburg...

Gegen 18:30 MESZ war ich dann ENDLICH Zuhause.
Die ersten Stunden, der erste Tag war merkwürdig, auch die Tage danach, selbst jetzt, genau eine Woche später.
Selbst so was simples wie in den Rewe schräg gegenüber von meiner Wohnung zu gehen, war merkwürdig.  Einkaufsstraßen, Shopping Malls - alles zu viel. Zu oft die pampigen Mitmenschen, andere beleidigend wegen nichts, wegen Banalitäten.
Ich wollte wieder weg. Dahin zurück wo man dem Himmel so nah zu sein scheint, wo ich mein Herz verloren habe, wo ich aber auch wieder zu mir in kürzester Zeit gefunden habe. Wo ich glücklich war und was für das aktuelle Glück der Auslöser ist.

Zurück nach Georgien.

Ich werde sicherlich auch irgendwann wieder hinkommen, Frage nur wann.
Bester Freund schlug zwar gleich Silvester vor, das hätte er gegoogelt, das soll da wohl recht groß gefeiert werden und weil Tbilisi liegt ja fast auf dem Weg, wenn er nach Weihnachten wieder zurück nach Singapur fliegt, aber wer weiß, ob's klappt.
Aber bis dann wird dieser Urlaub, dieses Land und natürlich auch dieser Mann zumindest in meinem Geist und Herzen sein...

❤️❤️❤️❤️❤️ Giorgi ganz stolz mit seinem Diamir T-Shirt

Flieger nach Istanbul







Tag 14 - 29/06/2018: Zugfahrt nach Tiflis

Am letzten vollen Tag in Georgien hieß es zurück nach Tbilisi - mit dem Zug.
Ich fahre ja für mein Leben gerne Zug, mache das auch viel, die Deutsche Bahn liebt mich sicherlich, somit war diese Fahrt etwas, worauf ich mich gefreut hatte.

Der Tag dafür begann richtig früh, denn der Zug (ein Stadler aus der Schweiz, Modell Kiss (Doppelstock)) fuhr bereits um 07:30 ab gut fünf Stunden brauchend für die gesamte Strecke.

Das  ist einiges länger als man mit dem Auto/Bus braucht, aber mir hat's gefallen (die anderen waren fast alle am Jammern wie  unbequem es doch gewesen war etc., da i.d.R. in einem Sechserblock saßen).

Ich hatte einen Platz am Gang in einer Dreierbestuhlungsreihe konnte meine Beine ausstrecken, es gab gut funktionierendes WLAN, ich habe mich meiner Handarbeit gewidmet, später mich noch äußerst nett mit einer älteren Dame aus Basel unterhalten (der Zug schien vor allem mit Touristen gut gefüllt sein, offenbar haben einige Veranstalter den als Reisepunkt), nervte Giorgi noch mit ein paar wenigen letzten Fragen, die er, obwohl er sich nicht wohl fühlte, tapfer beantwortete (ob der schon jemals so ausgefragt worden ist wie von mir während einer Rundreise??) so dass die Zeit wie im Fluge, äh Zuge 😉 verging. 

Zurück in Tbilisi wurden wir wieder in das Hotel Oriental gebracht, es hieß für alle Tschüss dem Busfahrer zu sagen und fünf von uns, inkl. mir, mussten sich von Giorgi verabschieden, was richtig schwer war. 
Im Hotelzimmer überkamen mich auch richtig die Emotionen und ich brauchte eine Weile, um mich wieder zu fassen.

Um mich abzulenken, aber auch einfach um Tbilisi noch mal zu genießen und meine letzten GEL auszugeben, bin ich dann erst noch einmal durch die Altstadt gelaufen, habe mir noch ganz kitschig einige Andenken besorgt und habe mir dann auch noch die Neustadt, zumindest einen Teil davon, angesehen. 

Gegen 18 Uhr war ich zurück im Hotel, wir zehn haben uns noch mal zusammengesessen, um erst im Garten, dann auf der Dachterrasse, den Abend bei gutem georgischen Wein ausklingen zu lassen. 

Doch schon bald ging's ins Bett, ohne zu ahnen, dass, obwohl wir fünf erst gegen halb neun abgeholt würden, wie kurz meine Nacht werden würde...























Tag 13 - 28/06/2018: Batumi

Am Morgen gab es eine kleine Altstadtführung durch Batumi mit Giorgi, z.T. sah ich die Gebäude, die ich schon am Vorabend gesehen hatte, aber dieses Mal gab es wieder die entsprechenden Informationen dazu.

Anschließend bummelten Catrin und ich noch etwas entlang des Bereichs der Promenade, den ich am Vorabend nicht gesehen hatte mit dem historischen Leuchtturm, der so mickrig im Vergleich zu den Gebäuden um ihn herum wirkt, aber hübsch anzusehen ist, der "Ali und Nino Skulptur, die die Liebesgeschichte zwischen der Georgierin Nino und des Aserbaidschaners Ali huldigt. 
Ich hätte mir gerne einen kompletten Durchlauf angesehen, denn die beiden Figuren, die aus sich nicht berührenden Scheiben bestehen, tauschen in einigen Minuten die Plätze. Uns war es aber zu heiß, also sind wir nach kurzer Zeit weitergezogen.

Wir haben uns mit georgischen Tee in einem Supermarkt eingedeckt, waren in einem schönen Café nahe der katholischen Kirche, wo wir etwas hatten, das mich stark an Engadiner Nusstorte erinnerte. Sehr interessant, sehr lecker.

Gegen Mittag sind wir dann zurück ins Hotel, ich blieb allerdings nicht mal eine Stunde dort und war noch fast den ganzen Nachmittag in Batumi unterwegs. Ich war noch mal an der Promenade, bin gefühlt jede Straße auf und ab in der Altstadt, war hier und dort, wenn ich auch nicht mit der Seilbahn gefahren bin, und habe einfach in den Tag hinein gelebt.

Abends hatten wir dann noch ein Abschiedsessen, wobei es offiziell keines im Programm gibt, äußerst blöd, wenn man u.U. einen Reiseleiter hat, der da nichts vorschlägt.

Wir aber hatten Giorgi und waren somit am Abend in einem netten Lokal an der Piazza, wo sich einige (Luxus-) Hotels und zahlreiche Cafés und Restaurants niedergelassen haben.

Das war noch mal ein nettes Zusammensein, wenn der Trupp sich aber doch recht schnell nach dem Essen auflöste und fünf von uns Damen erst noch an die Promenade für den Sonnenuntergang gingen, um dann noch in der im 20. Stock gelegenen Sky Bar des Hilton Hotels direkt an der Promenade was zu trinken.
Ich hatte zwar eindeutig zu viel Alkohol an dem Abend, aber die Aussicht von da  oben  war es  mir wert. 

An der katholischen Kirche


In der kleinen aber feinen Altstadt














Theater




Ich liebe dich - ja den rechten auch, aber das ist es, was es auf der Wand sagt. 😉





Nino und Ali Skulptur


Leuchtturm




Kleiner Markt



















Blick von der Hilton Sky Bar.



Drinks! Das pinke war meins - ein äußerst delikater Grapefruit Julep.