Da ich ja am Vortag auf >> Giorgi gehört hatte, naja, er hatte mir meine Entscheidung erleichtert, ging es heute nach Juta.
Ich wachte erneut sehr früh auf, langsam nervte es, dass ich seit Tagen nicht durchschlafen konnte, aber so kam ich wieder in den Genuss einen wunderschönen Sonnenaufgang zu betrachten.
Der Kasbek brannte zwar nicht ganz so traumhaft wie am Morgen vorher, aber es war auch, da bis auf ein paar wenige kleine Wolken am Fuße wieder wolkenlos und somit ein Genuss, ihn zu betrachten. Wobei das Wolkenspiel für besondere Lichteffekte sorgte, die faszinierend waren.
Überpünktlich machte ich mich auf den Weg zur >> Mountain Freaks Agentur, wenn ich auch nicht die Erste dort war.
Pünktlich um halb zehn ging es dann für mich, ein russisches älteres Pärchen, ein polnisches sehr junges Pärchen und einen jungen Mann aus Fernost, der sich mit Lebensmittel eingedeckt hatte, als ob in Juta überwintern wollte,los.
Die Fahrt bis zum kleinen Ort dauerte etwas über eine halbe Stunde durch das Sno Valley, erst recht flach durch einige kleine Ortschaften, gut asphaltiert, dann würde die Straße, genauer gesagt wurde sie zur Schotterpiste, immer steiler und ging an einem Abhang entlang, wo unten etliche Meter unter uns ein Fluss entlang floss.
Schon spannend, da der Fahrer natürlich auch wieder sehr "georgisch" fuhr, was besonderes bei Gegenverkehr fast für Aufregung bei den anderen sorgte, die offenbar noch nicht so die Erfahrung mit georgischem Straßenverkehr gemacht hatten.
Als das Dörfchen Juta erreicht war, machten wir alle sechs uns individuell zugleich auf den Weg gen Chaukhi Massiv bzw. zu einem kleinen See, wo es auch eine kleine Bar gibt, unterhalb des Massivs, das auch die georgischen Dolomiten genannt wird.
Erst ging es gut 120 Höhenmeter einen ausgetretenen steinigen und felsigen Weg hoch (sehr unangenehm zu begehen) zu dem >> Zeta Camp, wo man nicht nur campen kann, sondern es gibt auch eine Art Gästehaus mit Gemeinschafts- und Privatzimmern und zu dem auch ein kleines Café/Restaurant, auf einem Plateau, ab wo sich dann ein traumhaftes satt grünes Tal hinauf zum Chaukhi Massiv auftut.
Das Wetter war auch herrlich, strahlend blauer Himmel im Tal selbst, einzig auf den Bergspitzen seitlich des Tals und über dem Massiv hingen in Laufrichtung ein paar Schönwetterwolken (dass die Sonneneinstrahlung etwas heftig war, durfte ich dann am Abend merken - "schönen "Sonnenbrand vor allem auf den Oberarmen und im Nacken eingefangen und auf einem Oberarm auch kleine Blasen, da ja auch mit Nachcremen irgendwann der Schutz hin ist, was ich aber während der Tour nicht so bemerkte).
Es ist eine wirklich schöne Wanderung ab dem Camp.
Einige Meter weiter kommt man an dem >> 5th Season Hut vorbei, wo man ebenfalls campen kann, das aber ebenfalls einige Zimmer nebst einem Café hat, und ab da folgt man immer einem Pfad, der für georgische Verhältnisse wirklich gut in Schuss ist und ab wo der Ausblick dann wirklich einen in den ersten Augenblicken fast erschlägt.
Die Steigung selbst ist, obwohl man ab dem Zeta Camp noch einmal gut 250 Höhenmeter bis zum See „überwindet“, kaum spürbar, da sich die Steigerung über einige Kilometer mehr oder weniger entlang eines Flusses, dem Chaukhistskali Fluss, den man einmal auch überquert, inzwischen über eine Art Sandsack-"Brücke" (wobei die mit irgendwas härterem gefüllt sind, in der Vergangenheit, musste man wohl durch das Wasser waten), hinzieht und man angesichts der atemberaubenden Aussicht eh kaum darauf achtet, sondern, zumindest ich, kaum die Augen und die Kamera letztendlich vom Massiv abhalten konnte.
Die „richtigen“ Dolomiten sind zwar noch beeindruckender, aber dadurch, dass alles Drumherum mit dem Fluss, kleinen Wasserfällen, die anderen Berge an den beiden Seiten des Tales so perfekt harmoniert, hatte es oftmals was von „wie gemalt“, da auch die Farben so intensiv wirkten, vor allem das Grün der Wiesen und Gräser und der Grau des Massivs wirkten so stimmig.
Nach knapp 1 ½ Stunden erreichte ich den See. Sicherlich hätte man ihn auch noch schneller erreichen können, aber da ich nicht gerannt bin, wie manche, die mich überholt hatten, wobei man ja auch noch nach Roshka über den Chaukhi Pass wandern kann, wofür man angeblich so 8 – 9 Stunden benötigt, muss man u.U. natürlich ein gewisses Tempo haben.
Ich genoss dann etwas den Ausblick am See, der glasklares, wenn auch eiskaltes Wasser hat, aber das gehört ja irgendwie zu einem Bergsee dazu.
Es wurde dann aber immer voller, mir persönlich zu voll und ich bin dann noch ein Stück weiter den Weg Richtung Chaukhi Fuß gelaufen, passierte noch mal rund 100 Meter höher gelegen ein weiteres Camp, wobei das so nicht genutzt worden ist, als ich dort war (keine Ahnung, wann, wie, etc. es benutzt wird), wobei ich mich über eine Toilette, die wohl zum Camp gehört und auf einmal mitten in der freien Natur in dieser Berglandschaft auftauchte, herrlich amüsiert habe, ging noch ein weiteres Stück weiter, kam an großen Felsen vorbei, die wohl irgendwann mal vom Chaukhi heruntergekommen sind. Was muss das für eine Wucht gewesen sein?
Irgendwann hat man dann auch, wenn man sich denn vom Chaukhi Anblick loseisen kann und sich umdreht, einen, zumindest bei klarer Sicht, schönen Blick auf die einiges entfernte schneebedeckte Spitze des Kasbek.
Unglaublich, wie klein der auf einmal wirkte so in der Ferne und in der noch mehr wie das Matterhorn, wenn auch abgerundet erinnerte.
Es war von den sechs Stunden Aufenthalt dann Halbzeit vorbei und auch wenn ich wusste, ich hatte noch genügend Zeit, machte ich mich langsam auf den Rückweg, allerdings bis zum See nicht den Weg, den ich gekommen war, sondern einen kaum sichtbaren Trampelpfad näher am Fluss entlang, wo man noch Ausblick auf einen Wasserfall hatte, der jetzt nicht sonderlich spektakulär war, aber ganz nett.
Der Blick hinab dann vom Bergkamm, den man kurz vor dem See herab kommt, ist noch einmal sehr schön, wenn man von oben über den See und das vor einem liegende Tal schaut.
Ich machte dann eine kurze Pause am 5th Season, gönnte mir eine Cola für 4 Lari, was für georgische Verhältnisse schon sehr viel ist, aber angesichts des Logistikaufwandes, da Waren hinzu bringen, ging's in Ordnung, für eine gute dreiviertel Stunde, wobei ich aufpassen musste, dass ich auf meinem Liegestuhl nicht einschlief. So erholsam war es.
Zurück in Juta hatte ich noch etwas mehr als eine halbe Stunde bis zur Abfahrt und ließ einfach die Seele baumeln.
Der Wagen war pünktlich und gegen 16:30 war ich wieder in Kasbegi.
Abends wagte ich dann einen erneuten Versuch, Abendessen im Rooms Hotel zu haben, aber wieder einmal war alles voll, so dass ich am Ende bei mir im Hotel in dem georgischen Restaurant (das Hotel hat auch noch eines mit europäischer Küche) zu Abend aß - sehr lecker, wenn auch etwas teurer als in "normalen" Restaurants, aber sein Geld wert.
Ich ließ den Abend dann ganz ruhig auf der Dachterrasse ausklingen mit dem Blick auf den Kasbek und die Kirche, die interessanterweise an dem Abend innen beleuchtet war. Das hatte ich am Vorabend nicht gesehen, weiß auch nicht, wie oft das der Fall ist...
Er brannte nicht so schön wie am Vortag, war aber wieder sehr beeindruckend. |
Was für ein Lichtspiel in den Wolken |
Der abnehmende Mond |
Im Sno Valley |
Auf zum Chaukhi Massiv |
deutsche Reisegruppe beim Überqueren des Flusses (über eine Art Sandsack-"Brücke") |
der Juta See |
hinten links die "Bar" |
Das Chaukhi Massiv in seiner vollen Schönheit |
Reflektion |
Es steht eine Toilette auf weiter Flur |
Was für Felsen |
Der Kasbek in weiter Ferne |
Noch einmal der Kasbek in den Wolken |
Der Juta See von etwas höher |
Der Juta See von etwas höher |
Zurück nach Juta |
Die Sandsack-"Brücke" aus der Nähe |
Etwas Erholung am 5th Season und diesen Ausblick noch einmal einfach nur genießen |
Auf Wiedersehen 5th Season und Chaukhi Massiv |
Sonnenuntergang am Kasbek vom Rooms Hotel |
Wenn man Jonjoli haben will, bestellt man halt den Bohneneintopf! |